Wasser, Schlamm, having fun! - Hero Moments beim StrongmanRun am Nürburgring

Mehr als 10.000 Läuferinnen und Läufer starteten auf 12 Kilometer mit 20 Hindernissen bzw. 24 Kilometer mit 40 Hindernissen. Dazu eine super Startshow mit Feuerwerk, das war der 10-jährige Jubiläum des Fischerman's Friend StrongmanRun am 20. Mai 2017 auf dem Nürburgring.

Wir freuten uns schon seit Monaten darauf und sahen uns regelmäßig die Wettervorhersagen für den Samstag an. Die Vorhersagen waren allerdings sehr durchwachsen. Von 15 Grad und Sonnenschein bis windigen und regnerischen 9 Grad war alles dabei.  Es sollte Jasmins StrongmanRun Debut auf die Rookie Distanz werden und Flohs sechste Teilnahme auf die volle Distanz.

Um so erleichterter waren wir als am Samstag morgen die Sonne aus dem Nebel lugte und sich aller schönstes Wetter im Hunsrück ausbreitete.

Aufgrund der Warnungen vor einem Verkehrschaos am Nürburgring machten wir uns dann frühzeitig auf den Weg. Glücklicherweise kamen wir sehr gut durch und hatten mehr als genug Zeit, um uns mit unseren Laufbuddies zu treffen.

In der Eifel war es allerdings etwas kühler und windiger als im Hunsrück. Zähne zusammenbeißen und durch. ;-)

Obwohl wir mehr als rechtzeitig am Nürburgring waren, vertrödelten wir noch einige Zeit, so dass wir uns erst eine viertel Stunde vor Start in die Startblöcke begaben. Die vier Startblöcke sollten den Massenstart etwas auseinander ziehen, so dass es zu weniger Staus an den Hindernissen kommen sollte.

Jennifer, Sarah und Jasmin starteten als "Dauerbrenner" im vorletzten Startblock, während Bernd und Floh bei den "Überfliegern" ganz vorne mit dabei waren.

Die Strecke

In diesem Jahr hatte eine Runde über den Nürburgring und durch die umliegende Pampa ca. 12 Kilometer und war gespickt mit insgesamt 20 (!) Hindernissen.

Wie im letzten Jahr führte die Strecke erstmal ein wenig über die Rennstrecke, an den großen Tribünen vorbei und dann am Lindner Hotel entlang in Richtung der ersten Hindernisse. Als erstes mussten bei The Purge (01) mehrere Holzhürden überwunden werden. Direkt im Anschluss gab bei den Schlammhügeln und -löchern der Mondlanschaft (02) ersten Matschkontakt. Matschrgäben und Bauzäune bildeten dann den Zaunkönig (03) .

Parallel zum Hinweg ging es zurück zum Nürburgring zu den nächsten Holzhürden, Hürdenheim (04). Das folgende treppauf und treppab an den Tribünen war ja ein alt bekanntes Spiel. Beim Buzzer (05) wechselten sich Strohballen mit tief gespannten Netzen ab. Hier war Vorsicht geboten, ansonsten gab es noch den einen oder anderen Stromschlag. Mitten in der schönsten Eifelpampa hieß es dann beim (K)Niemansland (6) unter weiteren Netzen durchkrabbeln. Die Südschleife (07) führte dann über einen Kilometer bergauf mit gelegentlichen Reifen und Strohballen. Oben angekommen war klettern, bei der Beinpresse (08) aus Holzstämmen und Autoreifen, angesagt. Es folgte die erste Rutsche ins kalte Wasser, der Butt Spencer (09) .

Kaum aus dem Wasser wurde wieder über die größere Holzhürde, The Climbing Legs (10) , geklettert. Dann kam Stairway to Hell (11) , 50 Meter steil den natürlichen Hügel hinauf.

In Gegensatz zu den Vorjahren gab es beim Foaminator (12) Schaum en masse. Völlig durchschäumt wurde die Quarterpipe Woody Mary (13) dann zu einer recht glitschigen Angelegenheit.  Da man ja bereits eingeschäumt war kam der Waschgang in Form von Pooloniase (14) und Rain Main (15) , der leider auf Grund von Problemen gesperrt wurde. Und zwar kletterte man in einem Netz aus dem Pool heraus durch einen Wasserfall auf einen Container. The Rock (16) brachte die Läufer an einem Seil den steilen Erdhügel hinauf zur Zielgrade und den letzten Hindernissen dem Dreikampf (17) . Zuerst ging es ein weiteres Mal in einem Netz die altbekannten Container hinauf und dann in den Reife Hai (18) durch tausende alte Autoreifen. Wieder einige Container hinauf, um dann die riesige Rutsche mit Absatz, Terence Hill (19) , ins kalte Wasser zu nehmen. Nach dem letzten Container, Nullkommanix (20) , ging es je nachdem ins Ziel oder in die zweite Runde.

Volle Dröhnung by Floh

Die Startshow war bereits in vollem Gange und bei Song 2 und Remmidemmi wurde nochmal richtig gefeiert und sich warm gehüpft. Es dauerte auch nicht lange bis zum Countdown und mit einem Feuerwerk durften erst die Fifty First und danach die Überflieger auf die Strecke.

Das Feld zog sich schnell auseinander und als wir am Lindner Hotel vorbei liefen, hörten wir das Startfeuerwerk des zweiten Startfeldes. Bereits bei den ersten Hindernissen merkten Bernd und ich, dass das heute wohl ein schwieriger Kampf mit dem eigenen Schweinehund werden sollte. Das Kriechen fiel irgendwie ein wenig schwer und trotz aller Vorfreude stellte sich der Wettkampfmodus nicht so richtig ein.

In konstanter Pace liefen wir die Strecke ab. Bernd immer ein Stückchen vor mir weg, die Hindernisse aber meisterten wir immer gemeinsam. Auch der Anstieg der Südschleife zog sich um einiges mehr als in den Vorjahren. In der ersten Runde waren beim Stairway to Hell sogar noch Stufen im Erdhügel zu erkennen. Voller Elan sprangen wir in den Schaum des Foaminators und hatten auch keine großen Problemen bei der anschließenden, rutschigen Quarterpipe Woody Mary. Es folgten die Poolonaise mit dem, noch geöffnetem Rainman. Nach Schaum und Wasser waren wir dann auch wieder einigermaßen sauber.

So ging es hinauf zur Zielgeraden, durch die Reifen, die Respekt einflößende Rutsche hinunter und über den letzten Container.

Wir tauschten einen kurzen, fragenden Blick, ob wir es bei einer Runde belassen sollen, aber Stolz und Ehrgeiz ließen es nicht zu und wir liefen in die zweite Runde. Pünktlich kamen dann auch die ersten Wadenkrämpfe, die sich aber nach kurzer Dehnung vorerst wieder auflösten. So trotteten wir bei konstantem Tempo hintereinander durch die zweite Runde. Jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Das Kriechen im (K)Niemansland fiel noch schwerer als in der ersten Runde und die Beine brannten bei der langen Südschleife.

Stairway to Hell war inzwischen aber nur noch eine einzige rutschige Matschepampe und der Aufstieg war fast schon gefährlich. Wir nahmen ein weiteres Bad in der Poolonaise, konnten das Wasserbecken aber leider nicht mehr über den Rainman verlassen, da dieser inzwischen leider gesperrt worden war.

Damit war die Zielgerade erreicht und wir krabbelten ein weiteres Mal über die Reifen, rutschten den Terence Hill und kletterten über den letzten Container.

Auch wenn wir unsere gewünschte Zielzeit nicht geschafft haben, freuten wir uns, dass wir es ein weiteres Mal zu Ende gebracht haben.

Im Ziel gab es dann ein alkoholfreies Radler und den besten Käsekuchen, den ich bisher gegessen hatte.

Dann suchten wir erstmal unsere Familien und Freunde, um zu erfahren, wie es bei denen gelaufen war.

Glücklicherweise haben es die Mädels auch gut ins Ziel geschafft. Bis auf die üblichen Blessuren an Schienbeinen, Knien, Ellenbogen und Händen war alles in Ordnung.

Jasmin hatte allerdings im Netz vor der Rutsche Terence Hill einen mordsmäßigen Krampf in beiden Waden und Schienbeinen und wurde kurzer Hand von der Bergrettung aus dem Netz gerettet. Anstatt das Hindernis zu umgehen, entschied sie sich aber die Kletterpartie ein weiteres Mal anzugehen. Vorab hatte sie aber noch gefragt, ob die netten Herren sie auch noch ein zweites Mal aus dem Netzt befreien würden. Erfolgreich oben angekommen musste sie aber feststellen, dass die Rutsche ganz schön steil war. Dort stand auch Juliane alleine, deren Freundin grade abgeseilt wurden und somit fassten sich Jasmin und Juliane ein Herz und die Hände und rutschten gemeinsam (@Juliane: Falls Du das liest: Vielen Dank nochmals!).

So ist dann auch Jasmin wohlbehalten im Ziel angekommen.

Fazit

Die Verbesserungen beim Start (Startblöcke) und beim Streckenverlauf haben dieses Jahr dafür gesorgt, dass es während des Laufs zu keinen Wartezeiten an den Hindernissen kam. Außerdem gab es diesmal auch das eine oder andere etwas schwierigere Hindernis wie z.B. den Woody Mary oder den Rainman. Die Stimmung während des Laufs war prächtig, wie gewohnt waren die Teilnehmer sehr hilfsbereit und unterwegs traf man immer wieder auf anfeuernde Zuschauer. Bei der generellen Organisation im Fahrerlager, der Garderobe oder an der Finishershirtausgabe haperte es allerdings gewaltig. Bei beiden musste man mit sehr langen Wartezeiten rechnen. Insbesondere frierend nach dem Lauf, war das etwas ärgerlich.

Alles in allem hatten wir mega viel Spass und sind stolz die 12 bzw. 24 Kilometer erfolgreich hinter uns gebracht zu haben und freuen uns schon auf den Strong Viking Water & Family Edition nächste Woche in Wächtersbach.



Falls Dir unser Artikel und unser Blog gefallen hat, schreib uns doch einfach einen Kommentar, gib uns ein Like oder folge uns auf Facebook, Twitter und/oder Instagram. Dort erfährst Du auch als erstes, was es Neues gibt oder was uns zur Zeit "bewegt".

Autor: Jasmin & Floh