Götterdämmerung Teil II - Strong Viking Water Edition

 

Heute gibt es endlich die Fortsetzung zum Bericht über die Strong Viking Water Edition in Wächtersbach und ihr erfahrt jetzt welche Hindernisse noch zu bewältigen waren und warum das Event leider vorzeitig beendet worden ist.

 

Falls Ihr es verpasst habt, gelangt Ihr über folgenden Link zum Artikel zum ersten Teil. 

 

Odyssee nach Walhalla

 

Auf das nächste Hindernis Platinum Rig habe ich bereits morgens einen Blick werfen können. Es war also nochmal hangeln angesagt. In den Ringen hatte ich mich dann direkt mal mit den Füßen verheddert. Konnte mich aber wieder befreien und hangelte die Stangen entlang und schwang mich dann an den Ringen ans Ende. 

Nun führte der Weg wieder weg vom Camp und in den Wald. Dort stießen wir an den Raise the Sail, bei dem eine 32 Kilogramm schwere Kettlebell über einen Seilzug in die Höhe gezogen werden musste. Wir liefen durch den Muddy Jungle und mussten einen schweren Sack an einem Seil (Sled Pull) ziehen. Direkt danach ging eine Runde durch den Matsch mit einem Sandsack auf den Schultern (Load Carry). Für die Dragon Tails waren im Wald mehrere Seile über eine Strecke von rund fünfzehn Meter gespannt. Irgendwie musste diese Strecke an dem Seil überwunden werden. Die unterschiedlichen Kletterarten der Teilnehmer waren herrlich anzusehen. Allerdings war ich hier nicht sonderlich erfolgreich und es waren (mal wieder ;-)) zehn Burpees fällig. 

Langsam zog der Himmel zu und es wurde etwas kühler und dunkler. Mitten im Wald stand ich dann mal wieder vor hohen Holzwänden, aber mit etwas Hilfe waren auch die schnell erklommen. 

Bei der nächsten Kraftprobe (Tyre Flip) schubsten wir einen Traktorreifen. Mit der richtigen Technik war das gar kein Problem. Allerdings taten sich manche Läufer inzwischen etwas schwer damit. Ein erstes Donnergrollen zog über uns hinweg und es blitzte. Nun teilte sich die Strecke. Die Warrior (13 Kilometer) liefen links zurück in Richtung Veranstaltungsgelände. Die Beast-Läufer (19 Kilometer) stand rechts vor einer weiteren Holzwand. Also nochmal Räuberleiter und drüber geklettert. 

Auf einem wurzeligen Pfad rannten wir bergab in den Wald bis wir auf die nächste Station Thors Odyssey trafen. Ein weiteres Mal bekamen wir Sandsäcke auf die Schultern und schleppten das zusätzliche Gewicht eine Runde bergauf und bergab. Ein anderer sehr gut durchtrainierter Läufer, der anscheinend im Gym immer den Legday schwänzte, hatte hier so seine Probleme und wurde von seinen Kumpels deshalb ordentlich damit aufgezogen. 

 

Und die Welt geht unter

 

Wir traten auf eine kleine Lichtung und dort war doch allen Ernstes ein heißer Draht (Thor's Lightning) aufgebaut. Das war doch nochmal etwas völlig anderes. Eigentlich habe ich bei so etwas bisher kein großes Talent an den Tag gelegt. Diesmal bin ich aber nicht an dern Draht gekommen und habe mir somit Stromschläge und Strafburpees gespart. Ich lief wieder auf den Waldweg und nun begann es zu regnen. Nicht nur ein paar Tropfen sondern es regnete Bindfäden. Nach einem langen und kräftezehrendem Anstieg hieß es beim Gunnor's Struggle nochmal hangeln oder so ähnlich. Das Hindernis erinnerte schwer an die Himmelsleiter bei Ninja Warrior oder an Arrow. Nur musste man mit einem Stab in der Hand nicht eine Leiter hinauf hangeln bzw. schwingen, sondern eine Strecke aus Holzstufen überwinden. Inzwischen hing das Gewitter direkt über uns. Es blitze, donnerte und regnete als ob die Welt untergeht.  

Das nächste Hindernis war Conan's Wheel. Mit einem schweren Gewicht auf den Schultern schleppte man sich einmal um die Achse des Rades. 

Dann lief ich auf die Water Cages zu, die, verständlicherweise aufgrund des Gewitters, bereits geschlossen war. Am darauf folgenden Nutrition Point kam dann die Durchsage, dass der Lauf aus Sicherheitsgründen abgebrochen wird und alle Teilnehmer unverzüglich und direkt zum Basislager zurückkehren sollen. Auch wenn es schade war, war die Entscheidung des Veranstalters doch völlig nachvollziehbar. Also lief ich mit vielen anderen Teilnehmern nochmal an den Balance Bars und der  Viking Battle vorbei, um schnell zum Camp zu gelangen. Obwohl ich die letzten 5 Hindernisse auslassen musste, bin ich wohl fast die komplette Distanz von 19 Kilometern gelaufen. 

 

Am Veranstaltungsgelände war natürlich schon die Hölle los. Die Veranstalter hatten das Zelt mit den Finishershirts grade geschlossen und gaben sich alle Mühe, dass Besucher und Teilnehmer geordnet ihre Taschen am Garderobenzelt abholten und zu den Parkplätzen gingen. Das Ganze wirkte allerdings und trotz der vielen Menschen recht routiniert und geordnet.  

 

Da ich meine Familie nirgends finden konnte, entschloss ich mich in die lange Schlange an der Garderobe einzureihen und meine Sportbeutel abzuholen. Kurz darauf kamen auch einige Helfer und versuchten die Menschenmasse dort unter Kontrolle zu halten. 

Mit meinen Sachen machte ich mich dann auf den Weg zum Auto. Auf dem Parkplatz herrschte Stau durch die vielen Abreisenden. Glücklicherweise war meine Familie bereits im Auto und hatte auf mich gewartet. Trotz Unwetter und Veranstaltungsabbruch waren alle wohl auf und guter Dinge. 

 

Also schälte ich mich erstmal aus meinen durch und durch dreckigen Sportklamotten und zog mir etwas frisches und trockenes über. Da es aufgehört hatte zu regnen, die Sonne sich wieder blicken ließ und es eh einige Zeit dauern würde, bis wir vom Parkplatz kommen, entschlossen wir kurzer Hand nochmal zurück zum Veranstaltungsgelände zu gehen und vielleicht noch eine wohlverdiente Portion Pommes zu essen. 

 

Das Basis-Camp hatte sich geleert und das Finisherzelt wurde wieder geöffnet, so dass ich mein Finishershirt, Schlüsselband, Armband und das hart erkämpfte Bier abholen konnte. 

Dazu gab es dann noch leckere, holländische Pommes.  

 

Fazit

Der Strong Viking war eine tolle Herausforderungen mit sehr vielen schwierigen und abwechslungsreichen Hindernissen. Besonders die reinen Kraftproben haben mir viel Spass bereitet. So etwas haben ich bei anderen Hindernisläufen noch nicht erlebt. Die gut ausgeschilderte Strecke durch den Spessart war spannend und vielseitig, obwohl einige Höhenmeter überwunden werden mussten. Sowohl für Teilnehmer als auch für die Zuschauer war es total super, dass viele spektakuläre Hindernisse, wie der Fjord Drop, Flying Ragnar, etc., direkt am Veranstaltungsgelände aufgebaut waren. So hatte man die Chance tolle Fotos machen zu können. 

Sowohl die Teilnehmer als auch die Helfer waren klasse und absolut hilfsbereit.

 

Natürlich ist es für die Teilnehmer ärgerlich wenn die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden muss, aber bei diesem Unwetter, dass direkt über uns hing, war die Entscheidung sehr gut nachvollziehbar und völlig richtig. Nach dem Abbruch hielt sich, dass Chaos durch die zurückkehrenden Läuferinnen und Läufer ziemlich in Grenzen. Anscheinend gab es einen Notfallplan für dieses Szenario. Insgesamt war die Veranstaltung sehr gut organisiert und auch bei etwas gefährlichen Hindernissen wie dem Fjord Drop sorgten Helfer für Ordnung. 

Wir werden demnächst bestimmt wieder bei einem Strong Viking Obstacle Run dabei sein. 

 

 

Neben der anspruchsvollen 19 Kilometer langen Beast Distanz mit 47 Hindernissen, gab es auch die Strecken Warrior (34 Hindernisse auf 13 Kilometer) und Lightning (23 Hindernisse auf 7 Kilometer). 

 

Am folgenden Tag fand außerdem der Family Obstacle Run mit 3 oder 5 Kilometern statt. 

Leider gibt es nicht viele Hindernisläufe für Kinder und Familien und das konnten wir uns logischerweise nicht entgehen lassen. 
Der Bericht zum Family Obstacle Run folgt in Kürze. 

 

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Autor: Floh


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